Der technische und finanzielle Aufwand für Planung, Errichtung, Betrieb und Rückbau von Offshore-Windparks ist signifikant höher als bei Onshore-Projekten. Höhere Erträge offshore, große Windparkeinheiten und -Cluster, große Anlagennennleistungen sowie die Einspeisevergütungen tragen dazu bei, die Offshore-Windenergie wirtschaftlich zu nutzen.
Zum Jahresende 2018 speisten etwa 1340 Offshore-Windenergieanlagen mit rund 6400 MW Nennleistung Windstrom in die deutschen Energienetze ein. Der erste Offshore-Windpark Alpha ventus ist als Pilotprojekt mit 12 Windenergieanlagen im Verhältnis zu den aktuellen Offshore-Windparkgrößen mit jeweils um 50 bis 80 Anlagen eher ein »Kleinprojekt«. Durch die Weiterentwicklung der Anlagentechnik, der Methoden und Verfahren, durch Synergie- und Lerneffekte konnten die Stromgestehungskosten der Offshore-Windenergie kontinuierlich gesenkt werden.
Diese Tendenz setzt sich weiterhin fort, auch im internationalen Kontext. Zwei Studien aus 2018 [IEA Wind]; [Farunhofer ISE] kommen unabhängig voneinander zu nahezu identischen Ergebnissen der spezifischen Stromgestehungskosten (LCOE) 2018 deutscher Offshore-Projekte: IEA Task 26 gibt 99 € / MWh als Ergebnis eines generischen Windparks mit Eckdaten aktueller deutscher Offshore-Projekte an [IEA Wind]. Kost et al. des Fraunhofer ISE berechnen mit vergleichbaren Eingangsparametern eine Spanne von 75 bis 138 € / MWh [Farunhofer ISE], entsprechend rund 106 € / MWh im arithmetischen Mittel. Mittelfristig bis 2035 erwarten Kost et al. auf Grund des noch hohen Kostenreduktionspotenzial für Offshore-WEA eine Spanne der Stromgestehungskosten in Höhe von rund 57 € / MWh an Standorten mit 4500 Volllaststunden und 101 € / MWh bei 3200 Volllaststunden [Farunhofer ISE].
Ausgehend von LCOE-Werten in Höhe 145 € / MWh in 2014 über 109 € / MWh in 2016 hat sich der Marktführer Siemens die Selbstverpflichtung aufgelegt die Stromgestehungskosten bis 2020 auf 100 € / MWh und bis 2025 sogar auf 80 € / MWh zu reduzieren. Um diese Ziele zu erreichen benennt Siemens als wesentliche Faktoren die Umsetzung weiterer Maßnahmen in den Bereichen der Anlagentechnik einschließlich der Fundamente, Kosteneinsparungen durch Innovationen bei Wartung und Betrieb inklusive der Offshore-Logistik sowie verbesserte Netzanbindungslösungen. Weitere Schritte zur Kostensenkung sind Leistungssteigerungen, größere Rotordurchmesser und Innovationen z. B. in der Generatortechnik [Siemens Kundenmagazin].
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