Die Zugänglichkeit per Schiff zu einer Offshore-WEA wird im Wesentlichen durch die Wellenhöhe bestimmt. In der Regel werden Wettersituationen mit einer signifikanten Wellenhöhe (Hs) von mehr als 1,5 Meter als »Weather Days« bezeichnet. Ab dann ist der Überstieg von Servicepersonal von einem Arbeitsschiff auf die Aufstiegsleiter der Offshore-Anlage zu riskant. Auch mit speziellen Zugangssystemen, die die Bewegungen des Schiffes kompensieren können, ist der Zugang zu Offshore-WEA nur bis etwa 2 Meter signifikante Wellenhöhe möglich.
Der Vergleich der Seegangsdaten von Fino 1, Fino 2 und Fino 3 belegt die unterschiedlichen Seebedingungen in Nord- und Ostsee für 2018 (Folgenden Abbildung) und auch über längere Beobachtungszeiträume an diesen Stationen (darauffolgende Abbildung). Installation, Wartung und Service von Offshore-Windparks stellen in der Nordsee eine größere Herausforderung dar, verbunden mit einer reduzierten Zugänglichkeit, als in der vergleichsweise ruhigen Ostsee.
Verteilung der mittleren signifikanten Wellenhöhe für Fino 1, Fino 2 und Fino 3 für 2018
Datenquelle: [FINO- Datenbank]
Verteilung der Verteilung der mittleren signifikanten Wellenhöhe für Fino 1, Fino 2 und Fino 3 für 2004 - 2018
Datenquelle: [FINO- Datenbank]
Die Jahresgänge der Wellenmessungen für Nordsee (Fino 1) und Ostsee (Fino 2) zeigt die nächste Abbildung. Wieder klar erkennbar ist die geringere mittlere Wellenhöhe in der Ostsee. Wegen temporären Ausfalls des Messsystems (Seegangsboje) liegen die Daten nicht vollständig vor. Grundsätzlich erkennbar sind aber für alle drei Standorte die geringeren Wellenhöhen im Sommer. In diesen Zeitraum planen die Betreiber, auf Grund geringerer Wellenhöhen, niedrigerer Windgeschwindigkeiten und besserer Lichtverhältnisse ihre regelmäßigen Prüfungen und Instandhaltungsaktivitäten ein.
Monatsvergleich der mittleren signifikanten Wellenhöhen in 2018 (Fino 2: 2017) und im Mittel von 2013-2018 an Fino 1 und Fino 3, Fino 2 von 2013-2017
Datenquelle: [FINO- Datenbank]
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