Die Ausdehnung der Offshore-Windenergie von der Küste bis weit ins Meer verläuft schrittweise. Die ersten Windparks wurden noch zu Versuchszwecken in relativ geringer Küstenentfernung und eher flachem Wasser gebaut. Die folgende Abbildung veranschaulicht, dass mit zunehmender Erfahrung immer mehr Projekte in größeren Küstenentfernungen und in tieferem Wasser realisiert wurden.
Datenquelle: [Fraunhofer IEE]
Datenquelle: [Fraunhofer IEE]
Datenquelle: [Fraunhofer IEE]
Die absolute Verteilung der europäischen Offshore-Windenergieanlagen nach Wassertiefen und Küstenentfernungen zeigt die Matrixdarstellung (Heatmap) in der folgenden Abbildung. Als Hotspots mit jeweils über 300 errichteten WEA können Standorte in Wassertiefen von 5 Meter bis 10 Meter und Küstenentfernungen von 5 km bis 10 km sowie bei 15 Meter bis 20 Meter Wassertiefe und 15 km bis 20 km Küstenentfernung identifiziert werden. Diese Flächen sind in der Darstellung orange bzw. rot eingefärbt. Die deutschen Offshore-Projekte stehen durchschnittlich in 58 km Entfernung von der Küstenlinie, die mittlere Wassertiefe beträgt 29 Meter. Dies unterscheidet sie stark im Vergleich mit den übrigen europäischen Projekten: hier liegt die durchschnittliche Wassertiefe bei 17 Meter und die mittlere Küstenentfernung bei 20 km.
Installierte Offshore-WEA-Standorte nach Wassertiefe und Küstenentfernung als Heatmap
Datenquelle: [4C Offshore]
Die folgende Abbildung zeigt die durchschnittliche Küstenentfernung und Wassertiefe der europäischen Offshore-WEA, jedoch ohne schwimmende Testanlagen. Offshore-WEA in der deutschen AWZ stehen mit 29 Meter in der größten durchschnittlichen Wassertiefe. Die Anlagen in Finnland und Schweden sind mit 9 Meter in den geringsten Wassertiefen errichtet. Die größten durchschnittlichen Küstenentfernungen betragen in Deutschland 58 km und in Belgien 37 km. Der OWP mit der größten Küstenentfernung ist seit Inbetriebnahme unverändert Global Tech 1 mit 115 km Entfernung zur deutschen Küste bei 41 Meter Wassertiefe.
Mittlere Wassertiefe und Küstenentfernung der europäischen Offshore-Windparks nach
Ländern
Datenquelle: [4C Offshore]
Die größeren Abstände zur Küste gehen im Allgemeinen auch mit zunehmenden Wassertiefen einher. Die Entwickler der Offshore-Windparks sind bestrebt nach Möglichkeit günstige geografische Voraussetzungen auszunutzen, um die Kosten für die Gründungen zu begrenzen. Die meisten europäischen Projekte stehen in Wassertiefen bis etwa 40 Meter. Der Anteil der Projekte in Wassertiefen größer als 40 Meter ist mit 4 Prozent in 2018 noch vergleichsweise gering. Einen Überblick zur Entwicklung der durchschnittlichen jährlichen Küstenentfernungen bzw. der durchschnittlichen Wassertiefen neu in Betrieb genommener OWP zeigt die nächste Abbildung.
Entwicklung der mittleren Küstenentfernung und Wassertiefe der neuinstallierten Offshore-WEA
Datenquelle: [4C Offshore]