Energieversorgungsnetzbetreiber sind gesetzlich verpflichtet der BNetzA über alle in ihrem Netz im letzten Kalenderjahr aufgetretenen Versorgungsunterbrechungen einen Bericht vorzulegen. Der Bericht enthält Zeitpunkt, Dauer, Ausmaß und Ursache jeder Versorgungsunterbrechung, die länger als drei Minuten dauerte. Für das Berichtsjahr 2017 haben 862 Netzbetreiber 166 500 Versorgungsunterbrechungen für 869 Netze zur Berechnung der mittleren Nichtverfügbarkeit (System Average Interruption Duration Index (SAIDI)) für Letztverbraucher übermittelt. Der leichte Anstieg des SAIDI (vgl. Abbildung) im Jahr 2017 ist auf den Anstieg von 2,25 Minuten in der Mittelspannung zurückzuführen. Die Niederspannung verzeichnete einen leichten Anstieg der Unterbrechungsdauer von 0,12 Minuten. Die Versorgungsunterbrechungen nahmen durch die gesteigerte Anzahl von Störungsanlässen »Atmosphärische Einwirkung« und »Rückwirkungsstörungen« zu. Der Störungsanlass »Atmosphärische Einwirkungen« beschreibt Versorgungsunterbrechungen, deren Ursprung auf Wetterphänomene wie Gewitter, Sturm, Eis oder ähnliches zurückzuführen sind. Dieser Störanlass nahm in Vergleich zum Jahr 2017 deutlich zu. [Bundesnetzagentur and Bundeskartellamt].
Die Versorgungsqualität bleibt damit in 2017 auf dem konstant hohem Niveau der Vorjahre. Das sicherste Stromnetz mit einem SAIDI von 1, 67 Minuten wiesen Slowenien und die Schweiz (9 Minuten) bei einem Vergleich in 2016 auf. Deutschland lag bei diesem Vergleich innerhalb Europas an dritter Stelle [CEER]. Ein maßgeblicher negativer Einfluss der Energiewende und der damit einhergehenden steigenden dezentralen Erzeugungsleistung auf die Versorgungsqualität ist derzeit nicht zu erkennen [Bundesnetzagentur and Bundeskartellamt].
Entwicklung des System Average Interruption Duration Index (SAIDI)-Wertes in der Nieder- und Mittelspannungsebene von 2006 bis 2017
Datenquelle: [Bundesnetzagentur and Bundeskartellamt]
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