Die Abbildung zeigt den zeitlichen Verlauf der eingespeisten Windleistung an extremen Tagen in 2018 und verdeutlicht welchen besonderen Situationen und Leistungsschwankungen das Stromnetz ausgesetzt ist. Der bislang absolute Höchstwert der Windleistung wurde am 8. Dezember 2018 mit 49 862 MW zwischen 11 Uhr und 12 Uhr erreicht. Der Tag mit der höchsten mittleren Windleistung (46 695 MW) über 24 Stunden war ebenfalls der 8. Dezember 2018. Begünstigt durch ein Sturmtief mit hohen Windgeschwindigkeiten und einer großen räumlichen Ausdehnung wurden besonders hohe Werte gemessen. Im Durchschnitt liegt die Leistung des »Windpark Deutschland« im Jahr 2018 bei 13 087 MW. An 8. Dezember 2018 wurde das 3,6-Fache der mittleren täglichen Leistung erzeugt, mit einem entsprechenden Energieertrag von 1,12 TWh. Bezogen auf den Anteil von Windstrom an der Einspeisung in das Netz, lag Deutschland an diesem Tag im europäischen Vergleich auf Platz zwei mit 71 Prozent. Dänemark war an diesem Tag Spitzenreiter und konnte 95 Prozent seines Strombedarfs durch die Einspeisung von Windstrom abdecken. Europaweit lag der Durchschnitt bei ca. 25 Prozent [Wind Europe].
Extreme Tagesgänge der Einspeisung von Windstrom in das deutsche Stromnetz 2018, basierend auf viertelstündigen Hochrechnungen der Windleistung und des Strompreisverlauf dieser Extremtage am EPEX Spot Auktionsmarkt
Datenquellen: [UeNB onshore]; [UeNB offshore]; [EPEX PHELIX]; [EPEX Day-Ahead-Auktion]
Der Tag mit den niedrigsten Winderträgen war der 24. Juli 2018. Mit einer durchschnittlichen Leistung von 1338 MW, entspricht 10 Prozent der mittleren täglichen Leistung, wurden an diesem Tag nur 32,1 GWh Windstrom eingespeist.Die maximale absolute Zunahme der Windleistung innerhalb einer Stunde wurde am 21. Juni 2018 gemessen. Von 10.00 Uhr bis 11.00 Uhr stieg die Windleistung um 7160 MW auf ca. 29 414 MW an, was einem Leistungsanstieg von rund 38 Prozent innerhalb einer Stunde entspricht.
Ein gegenteiliges Verhalten und eine sehr starke Leistungsabnahme war am 1. Mai 2018 zu beobachten. Hier sank die Windleistung von 19.00 Uhr bis 20.00 Uhr um 5076 MW. Der höchste Wert für Strom am Spotmarkt wurde am 22. November 2018 erzielt. Er lag bei 12,96 ct / kWh. Der geringste Wert wurde mit -7,6 ct / kWh am 1. Januar 2018 erreicht.
Der Einfluss der Einspeisung aus Wind und anderen Erneuerbaren spiegelt sich teilweise in den zeitlichen Verläufen der Börsenstrompreise wieder. So konnte am 1. Mai 2018 zusammen mit den negativen Strompreisen eine starke Einspeisung von Photovoltaik verzeichnet werden. Auch steht der Tag mit dem geringsten Strompreis in Zusammenhang mit einem Sturmtief. Dennoch sind Faktoren, die die Preisbildung beeinflussen vielschichtig und nicht ausschließlich auf einzelne Erzeuger zurückzuführen.
Gefördert vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages